Die Ölpreise stehen weiterhin unter Druck, da die Sorge vor einer anhaltenden Überversorgung den Markt dominiert. Trotz geopolitischer Spannungen und einzelner bullisher Impulse bleibt das fundamentale Bild klar bearish.
Ein zentrales Augenmerk liegt aktuell auf dem bevorstehenden Treffen zwischen den USA und China, von den Fortschritten im Handelsstreit erhofft werden. Zwar zeigt sich die US-Regierung zuversichtlich hinsichtlich einer Einigung, doch zentrale Streitpunkte wie Zölle, Technologietransfer und Marktzugang bleiben ungelöst. Ohne ein belastbares Handelsabkommen dürfte sich an der grundlegend schwachen Marktlage wenig ändern.
Analysten betonen, dass Verkäufe bei Kursanstiegen derzeit sinnvoll erscheinen, auch wenn geopolitische Unsicherheiten immer wieder temporäre Gegenbewegungen auslösen können.
Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert für 2026 einen Angebotsüberschuss von rund 4 Mio. Barrel pro Tag. Sowohl die OPEC+ als auch unabhängige Produzenten erhöhen derzeit ihre Förderung. Die Terminstruktur der Öl-Futures (Brent) ist ins Contango gekippt – ein klares Signal für ein Überangebot. Gleichzeitig erreichen die globalen Ölexporte per Schiff neue Höchststände, was den Trend bestätigt. Die schwimmenden Lagerbestände befinden sich auf einem Niveau, das zuletzt während der Corona-Pandemie beobachtet wurde.
Neben dem US-China-Handelskonflikt rückt auch ein mögliches Treffen zwischen den USA und Russland in den Fokus. Dieses könnte eine Entspannung im Ukraine-Konflikt einleiten und damit die geopolitische Risikoprämie weiter senken – ein zusätzlicher belastender Faktor für die Ölpreise.
Einzelne Versorgungsrisiken, wie etwa ein möglicher Ausfall der kasachischen Ölproduktion nach einem Angriff auf eine russische Gasanlage, können zwar kurzfristig stützend wirken. Insgesamt jedoch überwiegt die Einschätzung, dass Angebot und Nachfrage derzeit deutlich auseinanderklaffen.
Börsendaten 21.10.2025 um 08:31 Uhr
ICE-Gasoil OKT: 636.75$
ICE-Brent Dez: 61.11$
NY-Rohöl WTI NOV: 57.57$
US-Dollar/CHF: 0. 7933
Rheinfracht nach Basel: 34.00