Auch am Dienstag stehen die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX weiter unter Druck. Die zuletzt beobachtete negative Stimmung am Markt hält an: Die Nachfrageaussichten bleiben gedämpft, während gleichzeitig Sorgen über ein steigendes Angebot zunehmen.
Ein zentrales Thema bleibt die amerikanische Handelspolitik. Trotz vereinzelter positiver Signale aus Washington gab es bislang keine konkreten Fortschritte im Handelskonflikt mit China. Das Verhältnis zwischen den beiden Wirtschaftsmächten bleibt angespannt, die hohen Strafzölle bestehen weiterhin. Besonders deutliche Worte fand Chinas Aussenminister gestern bei einer Konferenz in Brasilien, wo er die USA als „Tyrannen“ bezeichnete, denen man sich nicht beugen werde. Von einer baldigen Lösung des Handelsstreits ist damit kaum auszugehen.
Die anhaltende Eskalation zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften und Ölkonsumenten der Welt hat viele Analysten dazu veranlasst, ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum und die Ölpreise nach unten zu korrigieren. Die Angst vor einer globalen Rezession nimmt spürbar zu.
Auf der Nachfrageseite ist die Lage somit klar negativ einzuschätzen. Auch auf der Angebotsseite gibt es wenig unterstützende Faktoren: Die Gespräche zwischen den USA und Iran verlaufen nach Angaben von Insidern konstruktiv, was die Möglichkeit einer Lockerung der Sanktionen erhöht. Zudem wird am Markt fest mit einer weiteren Produktionsausweitung durch die OPEC+ gerechnet. Bereits für Mai hatte das Kartell eine schnellere Rückführung der bisherigen Förderkürzungen angekündigt. Insiderberichte deuten darauf hin, dass bei der nächsten Sitzung am 5. Mai eine ähnliche Strategie für Juni beschlossen werden könnte.
Insgesamt bleibt die fundamentale Bewertung des Ölmarktes damit auch heute klar bearish.
Börsendaten 29.04.2025 um 08.30 Uhr
ICE-Gasoil MAI 620.00$
ICE-Brent JUNI 65.31$
NY-Rohöl WTI JUN: 61.50$
US-Dollar/CHF: 0.8235
Rheinfracht nach Basel: 105.00