Der Ölmarkt befindet sich derzeit in einer saisonalen Schwächephase, die voraussichtlich bis ins zweite Quartal 2026 andauert. Erst dann wird mit einer Belebung durch die Sommernachfrage gerechnet. Die OPEC+ hat sich daher zuletzt gegen weitere Produktionsausweitungen ausgesprochen.
Saudi-Arabien hat die offiziellen Verkaufspreise für Januar deutlich gesenkt, um Marktanteile zu sichern. China profitiert von den günstigeren Preisen und erhöht seine Rohölimporte, ein Grossteil dürfte in Lagerbestände fliessen. Sobald diese gefüllt sind oder die Preise steigen, könnte die Nachfrage aus China wieder sinken.
Trotz Anzeichen für ein Überangebot bleiben die Preise stabil. Geopolitische Spannungen, etwa durch ukrainische Angriffe auf russische Ölanlagen, stützen weiterhin den Markt. Die Friedensverhandlungen, mit den USA als Vermittler, bleiben entscheidend für die weitere Preisentwicklung.
Die ANZ Bank sieht mögliche Angebotsveränderungen von bis zu 2 Mio. Barrel pro Tag bei einer Aufhebung oder Verschärfung der Russland-Sanktionen. Analyst Vivek Dhar erwartet, dass Russland langfristig Sanktionen umgehen wird und sich die Ölpreise 2026 in Richtung 60 Dollar bewegen könnten.
Sollte es zu neuen Sanktionen durch die G7-Staaten kommen, wäre dies kurzfristig preistreibend, vor allem dann, wenn diese mit strengerer Kontrolle und Durchsetzung einhergehen. Zudem sorgen zuletzt positive Wirtschaftsdaten aus China und den USA sowie die wachsende Erwartung einer baldigen Zinssenkung in den USA für eine kurzfristig leicht positive Grundstimmung an den Ölmärkten.
Die Ölpreise halten das hohe Niveau vom Freitagabend, was heute Morgen aufsteigende Inlandspreise gegenüber Freitagmorgen hindeutet.
Börsendaten 08.12.2025 um 09.07 Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 685.25$
ICE-Brent FEB: 63.86$
NY-Rohöl WTI JAN: 60.21$
US-Dollar/CHF: 0.8033
Rheinfracht nach Basel: 20.00