Die internationalen Ölmärkte zeigen sich derzeit wieder etwas stabiler, nachdem zuvor Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg durch den US-Präsidenten die Preise gedrückt hatten. Diese Hoffnungen haben sich jedoch weitgehend zerschlagen, wodurch nun wieder vermehrt Risiken eingepreist werden – insbesondere in Bezug auf eine mögliche Eskalation des Konflikts oder neue US-Sanktionen gegen Länder, die mit Russland Handel treiben.
Entsprechend reagieren die Händler an den internationalen Börsen für Rohöl wieder sensibler auf geopolitische Entwicklungen. An den beiden wichtigsten Handelsplätzen – der ICE und der NYMEX, die jeweils als Referenzmärkte für europäisches und US-amerikanisches Rohöl gelten – verteuern sich die Terminkontrakte auf Rohöl bei zunehmender Unsicherheit. Neue Sanktionen könnten das globale Angebot spürbar einschränken, was sich preistreibend auswirkt.
Trotz dieser kurzfristigen Unsicherheiten bleibt der längerfristige Ausblick negativ. Laut Einschätzungen führender Energieinstitute wird ab dem nächsten Jahr mit einem Überangebot gerechnet, da die Förderländer der OPEC+ ihre Produktion erhöhen wollen. Diese Überversorgung könnte zu deutlichen Lageraufbauten führen und somit mittelfristig preisdämpfend wirken.
Kurzfristig stützen jedoch mehrere Faktoren den Markt: Neben dem Ukraine-Konflikt sorgen auch Unsicherheiten über Handelsbeziehungen zu China und Indien sowie erwartete geldpolitische Entscheidungen in den USA für Bewegung. Sollte die US-Notenbank die Leitzinsen senken, könnte dies die Wirtschaft ankurbeln und somit die Nachfrage nach Öl stärken.
Börsendaten 22.08.2025 um 08:40 Uhr
ICE-Gasoil SEP: 683.00$
ICE-Brent OKT: 67.81$
NY-Rohöl WTI SEP: 63.68$
US-Dollar/CHF: 0.8100
Rheinfracht nach Basel: 22.50