Ölpreise zeigen zum Wochenbeginn leichten Rücksetzer

Die internationalen Rohölmärkte haben die vergangene Woche mit einem spürbaren Plus beendet. Sowohl an der ICE in London als auch an der NYMEX in New York verzeichneten die Notierungen über die Woche hinweg deutliche Zuwächse. Zum Wochenstart zeigen sich die Preise allerdings etwas schwächer, verbleiben aber weiterhin auf einem insgesamt erhöhten Niveau. Einflussreich bleiben dabei vor allem die geopolitischen Spannungen sowie geldpolitische Signale aus den USA.

Ein bedeutender Kurstreiber waren zuletzt verstärkte ukrainische Angriffe auf russische Ölanlagen, was die Risikoprämien für Rohöl in die Höhe trieb. Parallel dazu zeigte sich eine gestiegene Risikobereitschaft an den Finanzmärkten, nachdem die US-Notenbank Fed Hinweise auf mögliche Zinssenkungen gegeben hatte. Fed-Chef Jerome Powell deutete in seiner Rede beim Zentralbanktreffen in Jackson Hole an, dass bereits im kommenden Monat eine Lockerung der Geldpolitik denkbar sei. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen schwächte den US-Dollar und stützte dadurch Rohstoffe wie Öl, die in Dollar gehandelt werden. Gleichzeitig könnten sinkende Zinsen die US-Wirtschaft beleben und somit auch die Nachfrage nach Energie ankurbeln.

Trotz der jüngsten Erholung zeigen die Rohölpreise auf Jahressicht noch ein Minus, und auch im August blieben die Bewegungen eher verhalten. Der zurückhaltende Handel in den Sommermonaten spielt hierbei ebenso eine Rolle wie das nach wie vor komplexe Zusammenspiel widersprüchlicher Markteinflüsse.

So richten sich die Blicke der Marktteilnehmer weiterhin auf diplomatische Bemühungen im Ukraine-Konflikt sowie auf Sanktions- und Zollthemen, die den globalen Handel belasten. Daneben sorgt auch das Spannungsfeld zwischen OPEC+-Förderausweitungen und einem möglicherweise steigenden Angebot für Unsicherheit an den Märkten.

Kurzfristig steht jedoch vor allem die Eskalation im Ukraine-Krieg im Vordergrund. IG-Marktanalyst Tony Sycamore verweist auf die gezielten ukrainischen Angriffe auf russische Ölinfrastruktur, durch die sich die Angebotsrisiken verstärken könnten. Dies verschiebe das Risikogewicht am Markt tendenziell nach oben.

Insgesamt ergibt sich daraus eine bullishe Gesamteinschätzung, kurzfristige Risiken und geldpolitische Impulse stützen den Markt, während die mittel- bis langfristigen Aussichten eher verhalten bleiben.

 

Börsendaten 25.08.2025 um 08:45 Uhr
ICE-Gasoil SEP: 678.25$
ICE-Brent OKT: 67.82$
NY-Rohöl WTI SEP: 63.77$
US-Dollar/CHF: 0.8022
Rheinfracht nach Basel: 21.50