Ölpreise bleiben volatil

Nach zwei Verlusttagen und dem tiefsten Settlement seit zwei Wochen zeigen sich die Notierungen an ICE und NYMEX heute wieder stabil. Der Markt reagiert damit auf die jüngsten Preisnachlässe Saudi-Arabiens sowie den deutlichen Anstieg der US-Rohölvorräte.

Saudi Aramco senkte die Dezember-Preise für Asien – ein Signal für eine nachlassende Nachfrage, das jedoch weitgehend erwartet und somit teilweise eingepreist war. Zeitgleich meldete die US-Energiebehörde DOE einen Zuwachs der Rohölbestände um +5,2 Mio. Barrel, was die Preise zusätzlich belastete.

Trotz geopolitischer Risiken – darunter Sanktionen gegen Russland und anhaltende ukrainische Angriffe auf russische Infrastruktur – überwiegt derzeit die Sorge vor einem Überangebot. Seit Jahresbeginn ist der Brent-Preis bereits um rund 15 % gefallen. Ursache sind höhere Fördermengen der OPEC+ sowie steigende Produktion in Nicht-OPEC-Ländern wie den USA, Kanada und Brasilien.

Laut IEA könnte die globale Überproduktion bis 2026 bis zu 4 Mio. Barrel pro Tag erreichen. Analysten erwarten daher weiter sinkende Preise – Capital Economics rechnet bis Ende 2025 mit 60 USD pro Barrel und bis Ende 2026 mit 50 USD.

Insgesamt überwiegen aktuell die bearishen Faktoren. Das Marktumfeld bleibt jedoch volatil, sodass kurzfristige Preisschwankungen jederzeit möglich sind. Im Inland zeigten sich die Preisbewegungen zuletzt etwas moderater als am Vortag.

Börsendaten 06.11.2025 um 08:38 Uhr
ICE-Gasoil NOV: 747.00$
ICE-Brent JAN:  63.80$
NY-Rohöl WTI DEZ: 59.91$
US-Dollar/CHF: 0.8091
Rheinfracht nach Basel: 21.50